bookmark_borderNeuauflage des Polizeiberichts Berlin erschienen

Zusammengestellt von Autonomen Gruppen ist kürzlich eine Neuauflage des Berliner Polizeiberichts online erschienen. Mit dem Ziel, gesammeltes Wissen über Organisation, Strukturen, Ressourcen und Taktiken der Berliner Polizei zu bündeln und über Generationengrenzen hinweg einem breiten Spektrum an Aktivistinnen und Interessierten zugänglich zu machen, wurde mit dem Polizeibericht Berlin 2009/2010 vor knapp 10 Jahren schon einmal eine umfangreiche Bestandsaufnahme vorgelegt. Da es seit dem innerhalb der Berliner Polizei viele Neuerungen gegeben hat, folgt nun eine überarbeitete und aktualisierte Neuauflage. Damit liefert der Polizeibericht weiterhin solide Kenntnisse über die Institution Polizei, ihren Aufbau, ihre Einsatzmittel und ihr einsatztaktisches Vorgehen – nicht zuletzt auch im Einsatz gegen linke Aktivistinnen. Ein nützliches Nachschlagwerk, mit allerlei Hintergrundinformationen und praxisbezogenen Anregungen, das wir hier gerne verlinken.

bookmark_borderKundgebung zum 77. Geburtstag von Leonard Peltier

Am 12. September 2021 wird der indigene politische Gefangene Leonard Peltier 77 Jahre. Er ist seit 1976 (!) Gefangener der US Regierung. In einem von politischer Repression gekennzeichneten Verfahren wurde Peltier damals für seinen Aktivismus zur Durchsetzung indigener Grundrechte in den USA verurteilt.

Leonard Peltier ist ähnlich wie viele andere Langzeitgefangene inzwischen gesundheitlich stark beeinträchtigt und muss sofort frei gelassen werden. Beteiligt euch an Leonard Peltiers Geburtstag an den Protesten für seine Freilassung!

Kommt zur Kundgebung vor der US-Botschaft am So., 12.09.2021, um 15 Uhr, Pariser Platz 2/Brandenburger Tor.

Free Leonard Peltier – Free Them All!

weitere Infos über Leonard Peltier in dt. Spache:
https://www.leonardpeltier.de/

bookmark_borderSchluss mit der Kriminalisierung: Solikampagne zum Prozessauftakt von Lina

Hier eine Stellungnahme des Bundesvorstandes der Roten Hilfe.

Infos zum Verfahren und zu Soliaktionen findet ihr hier und hier.

Den Aufruf zum Prozessauftakt findet ihr hier. Am 18.9.2021 findet in Leipzig eine bundesweite Demo statt.

In den letzten Jahren hat die staatliche Verfolgungspolitik gegen Antifaschist*innen immer neue Rekorde aufgestellt und immer absurdere Konstruktionen bemüht, um engagierte Aktivist*innen zu kriminalisieren und oftmals auch zu inhaftieren. Am 8. September 2021 beginnt vor dem Oberlandesgericht Dresden der Prozess gegen die Leipzigerin Lina, die bereits seit Anfang November 2020 in Untersuchungshaft sitzt, sowie gegen drei weitere Genossen. Vorgeworfen werden ihnen körperliche Auseinandersetzungen mit Faschisten, die vom Staat zu Aktivitäten einer „kriminellen Vereinigung“ stilisiert werden. Zusätzlich zur bereits laufenden Kampagne der Roten Hilfe e. V. „Wir sind alle Antifa – Wir sind alle LinX“, die laufende Verfahren und staatliche Repressionsangriffe gegen Antifas zusammenfasst, hat sich nun das Solidaritätsbündnis Antifa Ost gegründet. Mit der Homepage soli-antifa-ost.org und Demonstrationen rund um den Prozessauftakt zeigt sie den Angeklagten, dass sie nicht allein sind.

 Tatsächlich stellt das Verfahren gegen Lina und ihre Mitangeklagten einen neuen Höhepunkt des wahnwitzigen staatlichen Kriminalisierungseifers dar, der vor Skandalen nur so strotzt: Schon die Konstruktion einer „kriminellen Vereinigung“ nach § 129 gegen die Antifaschist*innen ist in erster Linie ein Hinweis auf die von Linkenhass geprägte Denkart der Polizeibehörde – schließlich hat sich die beim LKA Sachsen angesiedelte „SoKo Linx“ in den vergangenen Jahren schon mehrfach mit Ermittlungen nach § 129 blamiert, die für viel Medienrummel sorgten, aber ohne Verurteilungen endeten. Für jeweils Dutzende oder Hunderte betroffene linke Aktivist*innen bedeuteten diese Strukturermittlungen jahrelange Überwachung, Hausdurchsuchungen und weitere Repressalien bis hin zu Untersuchungshaft.

Um dem jetzigen Verfahren eine größere Bedeutung zu verleihen, übernahm die Bundesanwaltschaft die Federführung – ein Winkelzug, der nur durch die Erfindung einer neuen Kategorie möglich wurde: Die hier behauptete „kriminelle Vereinigung“ bewege sich „an der Schwelle zum Terrorismus“, weshalb die eigentlich nur für „Terror“-Verfahren zuständige Bundesanwaltschaft eingeschaltet werden konnte. Begleitet wurde die Kriminalisierungskampagne durch eine skandalisierende Medieninszenierung, die vom LKA durch illegale Informationsweitergabe forciert wurde. So erfuhren die Anwält*innen teilweise aus der Presse von Akteninhalten, auf die sie noch keinen Zugriff hatten. Während die Repressionsorgane Antifaschist*innen als Kriminelle oder gar Terrorist*innen brandmarken, pflegen sie ein weit innigeres Verhältnis zu Nazis: Abgesehen von den diversen rechten Netzwerken vor allem innerhalb der Polizeibehörden übernahmen Beamt*innen der SoKo LinX Informationssammlungen, die Nazis über Linke angelegt hatten, und stellten diesen im Gegenzug Ermittlungsergebnisse zur Verfügung.

Die staatliche Anti-Antifa-Politik soll in der Prozesseröffnung gegen Lina und drei Genossen am 8. September 2021 gipfeln, doch gegen diesen Repressionsangriff regt sich breiter Widerstand. Auf der neuen Homepage soli-antifa-ost.org werden das § 129-Verfahren und die Umtriebe der SoKo Linx analysiert, und sie ruft zu Solidaritätsaktionen mit Lina und ihren Mitangeklagten auf. Unter anderem wird es am 8. September 2021 ab 7 Uhr eine Kundgebung vor dem Oberlandesgericht Dresden geben. Für den 18. September wird zu einer bundesweiten Demonstration nach Leipzig mobilisiert.

„Mit welchem manischen Kriminalisierungseifer die Polizei- und Justizbehörden gegen Antifaschist*innen vorgehen, zeigt sich am Fall von Lina und an den anderen laufenden Verfahren nach § 129 mehr als deutlich. Die ganzen Ermittlungen sind eine antilinke Farce und strotzen vor innerbehördlichen Skandalen und Formfehlern“, stellte Anja Sommerfeld vom Bundesvorstand der Roten Hilfe e. V. klar. „Lina muss umgehend aus der inzwischen fast zehnmonatigen Untersuchungshaft freigelassen werden. Sämtliche Verfahren nach § 129 gegen Linke, die nur der Verunglimpfung und Kriminalisierung fortschrittlichen Engagements dienen, müssen umgehend eingestellt werden. Wir rufen dazu auf, Solidarität mit Lina und allen anderen Beschuldigten zu zeigen, den Prozess durch kritische Berichterstattung zu begleiten und die Demonstrationen und Kundgebungen zu besuchen.“

bookmark_borderSolidarität mit den Angeklagten Menschen, die bei der Räumung der Liebig34 festgenommen wurden

Geklaut von kontrapolis

Im Oktober 2020 wurde das anarcha-queer feministische Hausprojekt Liebig34 geräumt, während ihrer 30 jährigen Existenz arbeitete die Liebig34 daran, nicht nur eine Insel der Freiheit sondern auch eine Insel der Befreiung, nicht nur ein Safe Space für FLINTA* sondern auch ein Ort an dem eben diese Patriarchat, Gentrifizierung und Unterdrückung bekämpfen. Seit ihrer Räumung ist die Nachbarschaft nicht mehr die gleiche.

Weil wir, als FLINTA-Nachbar*innen aber auch als widerständige Menschen, die Bedeutung der Liebig34 für den Nordkiez, für feministische und queere Kämpfe, für die emanzipatorische Bewegung erkennen, standen wir der Liebig34 vor ihrer Räumung zur Seite.
Wir stehen ihr auch in den Momenten der Repression zur Seite. Denn wir sind nicht nur Nachbar*innen, sondern auch Gefährt*innen und Freund*innen und niemand sollte in den Händen des Staates zurückgelassen werden. Drei der fünfzig Menschen, die gewaltsam aus der Liebig34 geräumt wurden, werden jetzt vor Gericht gezerrt. Der erste Prozess findet am 02.09 um 12Uhr und am 16.09 um 09 Uhr vor dem Gericht in Moabit in der Turmstraße 91 statt.
Unser Platz ist an ihrer Seite, unsere Solidarität gegen ihre Repression!
Deswegen rufen wir alle dazu auf, zum Prozess zu kommen, den*die Gefährt*in zu unterstützen und klar zu machen, dass wir gegen jegliche Repression zusammenstehen.

Ihre Repression wird uns nicht aufhalten!

FLINTA aus Rigaer94

/english/

In October 2020 the anarcho-queer-feminist houseproject Liebig3 was evicted. Liebig30, through 30 years of life worked on creating not only an island of freedom but also an island of liberation, not only a safe space for flinta people but also a place where these people fought back against patriarchy, gentrification and oppression. And after their eviction our neighborhood is not the same.
As flinta neighbors but also as resisting people we were standing next to Liebig34 before the eviction, recognizing the importance of this project for Nordkiez, for feminist and queer struggles, for the emancipatory movement. And we ‘ll also stand next to them during the moments of repression. Showing that we are not only neighbors, but also comrades and friends, showing that no one should left alone in the hands of the state. Three of the fifty people who violently were removed from Liebig34 during the eviction have to go to court. The first trial will take place on the 2nd of September at 12.00, the second on the 16th of September at 9.00 at Turmstraße 91. Our place is next to them, showing solidarity against their repression!
That’s why we call everyone to join the trial, supporting the comrades and showing that repression will not divide us!

Their repression will not stop us!

FLINTA from Rigaer94

bookmark_borderOffener Brief: Schluss mit dem unethischen Umgang mit Forschungsdaten von Minderheiten!

An:
Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité Berlin
Prof. Dr. Axel Radlach Pries, MD, Dekan der Charité Berlin
Prof. Dr. Thomas Beddies, Stellvertretender Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin, GeDenkOrt.Charité
Dilek Kalayci, Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung

Sehr geehrte Damen und Herren,

kürzlich haben das renommierte Wissenschaftsjournal Nature sowie weitere Fachpublikationen über einen ethisch höchst fragwürdigen Umgang mit Daten von Angehörigen diskriminierter Minderheiten wie den Uigurinnen und Romnja durch die Gendatenbank YHRD (Chromosom-Haplotyp-Referenzdatenbank) berichtet. Die Vorwürfe betreffen die Nutzung und die Veröffentlichung der Daten ohne eine informierte Einwilligung der Betroffenen – entgegen allen etablierten ethischen Standards in Medizin und Wissenschaft. Wir fordern die Verantwortlichen in der Charité Berlin, in der die YHRD angesiedelt ist, auf, für diesen Missstand die Verantwortung zu übernehmen und die YHRD einer gründlichen unabhängigen Untersuchung und Neustrukturierung zu unterziehen.

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bookmark_borderVerfahren gegen zwei FDJler wegen LL-Demo eingestellt

Entscheidung umgangen (junge Welt vom 17.08.2021)

Justiz stellt Verfahren gegen zwei Teilnehmende der Luxemburg-Liebknecht-Demo ein. Beschuldigte akzeptieren Geldauflage notgedrungen

Von Annuschka Eckhardt

Im Amtsgericht Tiergarten in Berlin ist es trubelig am Montag vormittag. Die Schlange vor dem Eingang ist ungewöhnlich lang. Medienvertreterinnen und -vertreter tummeln sich mit Kameras sowie Mikrofonen auf den pompösen Steintreppen. Grund für den Auflauf ist der von den konservativen Medienhäusern hochgepeitschte »Abu Chaker«-Prozess. Die Verhandlung im Fall von angeblicher »Clankriminalität« generiert viel Aufmerksamkeit, während ein wichtiger Prozess von politischer Tragweite nicht zu interessieren scheint.

Um 11.30 Uhr sollte es zum ersten Verhandlungstermin gegen die »Freie Deutsche Jugend« (FDJ) kommen. Dabei ging es um den Angriff der Polizei auf einen Teil der diesjährigen Liebknecht-Luxemburg-Demonstration (siehe jW vom 18. Januar), der auch international für Aufsehen sorgte. Mehr als ein Dutzend Anhängerinnen und Anhänger der FDJ sowie weitere sich dem Staatsapparat Entgegenstellende waren am 10. Januar dieses Jahres verhaftet worden. Noch vor Beginn der traditionellen Manifestation am Frankfurter Tor waren die Beamten gegen rund 30 Personen vorgegangen, die teils Hemden mit dem Emblem ihrer Organisation trugen und entsprechende Fahnen mitführten. Zwei Teilnehmende der Demonstration saßen am Montag auf der Anklagebank und sollten sich wegen versuchter Gefangenenbefreiung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte verantworten.

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bookmark_borderBerliner Erklärung: Ganz Berlin ist LinX – Wir sind alle Antifa!

Die Kampagne „Wir sind alle LinX“ und das „Solidaritätsbündnis Antifa Ost“ solidarisieren sich mit den Antifaschist:innen aus Berlin, Weimar und Leipzig, gegen die nach dem Paragrahphen §129, Bildung einer kriminellen Vereinigung, ermittelt wird. Den Fall behandeln der Generalbundesanwalt und die berüchtigte Soko LinX der sächsischen Polizei.

Seit November 2019 sitzt unsere Genossin Lina im Rahmen der Ermittlungen in U-Haft. In einem ersten Prozess werden nun sie und drei weitere Antifas vor dem Oberlandesgericht Dresden angeklagt. Von einem reinen „Schnüffelverfahren“, wie man es lange Zeit von Ermittlungen nach §129 gegen Antifas gewohnt war, kann also keine Rede sein: Die Behörden drohen mit hohen Haftstrafen.

Wie auch bei Dy, der in Stuttgart in U-Haft sitzt, wird den Beschuldigten vorgeworfen, sich aktiv gegen Nazis zur Wehr gesetzt zu haben.

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bookmark_borderWütender Polizei-Mob muss flüchten

Als Kontrapunkt zur hysterischen Presseberichterstattung über die Auseinandersetzung beim Straßenfest der „Roten Insel“ am Sonntag (Tagesspiegel: „Polizei muss vor wütendem Mob flüchten“) veröffentlichen wir die Pressemitteilung der Veranstalter.

Brutaler Polizei-Übergriff bei linkem Straßenfest

Am 08. August 2021 kam es in der Nähe des „Rote Insel“-Festes unter dem Motto “Kiezkultur von unten” zu Angriffen der Berliner Polizei. Gegen 17 Uhr verfolgten mehrere Polizeikräfte eine Person, die sich in der Nähe der Kundgebung aufhielt und warfen diese auf einem Spielplatz in der Mansteinstraße brutal zu Boden. Dabei drückten sie deren Gesicht in den Sand und knieten mit mehreren Beamten auf dem Kopf und dem oberen Halsbereich. Zudem schlugen sie auf die wehrlose Person ein. Kinder, die kurz zuvor noch dort gespielt hatten, rannten verängstigt mit ihren Eltern vom Spielplatz. Laut eines der festnehmenden Beamten erfolgte die Maßnahme wegen eines vermeintlich geklebten Stickers auf einem Straßenschild. Schnell solidarisierten sich zahlreiche Menschen mit der am Boden liegenden Person. Es kam zu verbalen Auseinandersetzungen, die von den Polizeikräften mit Schlägen, Tritten und Pfefferspray beantwortet wurden. Auf diese Weise trugen die Beamt:innen massiv zur Eskalation der Situation bei. Besonders der laut Presseberichten später verletzte Beamte schlug laut Augenzeug:innenberichten zuvor willkürlich auf Personen mit der Faust ein. Auf jetzt veröffentlichten Videos ist zu sehen, wie eine der festgenommenen Personen im Polizeifahrzeug vom Beamten mit der Nummer 11331 mehrfach ohne Grund mit dem Kopf gegen Seitenscheibe und Sitz geschlagen wird. Eine andere festgenommene Person berichtet laut Jugendzentrum Potse von Tritten gegen ihren Kopf im Einsatzfahrzeug. Während die festnehmenden Kräfte kurzzeitig den Bereich verließen, verblieben andere Beamte ohne Probleme auf dem Straßenfest. Nach dem Zwischenfall wurde die bis dahin ebenfalls ruhige Kundgebung ohne weitere Vorkommnisse fortgeführt. Im späteren Verlauf wurde eine dritte Person festgenommen und von der Polizei kriminalisiert.

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bookmark_borderInfektionsschutz bei der Ortsmitgliederversammlung

Demnächst findet die Ortsmitgliederversammlung der Ortsgruppe Berlin statt. Die Einladung findet ihr im Mitgliederrundbrief in der RHZ 3/2021 auf Seite 8. Es gelten die aktuellen Infektionsschutzbestimmungen des Landes Berlin:

  • Veranstalter:innen erstellen ein Schutz- und Hygienekonzept, welches insbesondere die Einhaltung des Mindestabstandes, die Dokumentation aller Anwesenden zur Kontaktnachverfolgung und eine ausreichende Belüftung festhält.
  • Alle Teilnehmer:innen müssen bei Veranstaltungen in Innenräumen mit mehr als 50 Personen geimpft, genesen oder negativ getestet sein.
  • Alle Teilnehmer:innen tragen eine medizinische Gesichtsmaske. Wer sich am festen Sitzplatz aufhält, darf die Maske abnehmen.
  • Allen Besucher:innen wird ein fester Sitzplatz zugewiesen. Sofern alle Teilnehmer:innen negativ getestet, geimpft oder genesen sind, entfällt diese Vorgabe. Die Abstandsregeln gelten weiterhin.
  • Bitte lasst euch vorab testen oder führt einen Selbsttest durch.

bookmark_borderSeid weiter laut und unbequem! – Solidarität mit den kämpfenden Gefangenen

Am 23.07.2020 verbrannte Ferhat Mayouf in seiner Zelle in der JVA Moabit. Als Rote Hilfe Berlin wollen wir den baldigen ersten Todestag zum Anlass nehmen, um uns bei den Gefangenen der JVA Moabit zu bedanken, die uns über den Vorfall informiert haben. Ihre Augenzeugenberichte sind für uns eine solide Grundlage, der offiziellen Darstellung zu widersprechen, es handle sich um einen Suizid (1).Ohne die Aussagen der Insassen, den juristischen Kampf seines Bruders und die Kämpfe von Genoss:innen, wären Ferhat Mayoufs Name und seine Ermordung schon in Vergessenheit geraten.

Justiz, Polizei und JVA versuchen mit allen Mitteln, die Illusion der Unfehlbarkeit staatlicher Gewalt aufrechtzuerhalten. Sie bekämpfen alle Bemühungen wahrhaftiger Aufklärung der Todesumstände in Gewahrsam. Ihre Repression trifft vor allem die Insassen, welche die Leitung und Mitarbeiter:innen der JVA Moabit besonders belastet haben. Der Knast, dieses geschlossene System, bietet den idealen Rahmen für alltägliche Erniedrigungen und Machtmissbrauch.

Um so mehr solidarisieren wir uns als Rote Hilfe Berlin mit Insassen, die sich nicht beugen, die im Knast weiter Widerstand leisten oder gar damit erst beginnen. Dabei ist es egal, ob die Genoss:innen wegen einer politischen Aktion sitzen oder nicht. Ihr Kampf im Knast wird politisch, wenn sie die Machtverhältnisse darin in Frage stellen, sich mit anderen solidarisieren und klare Missstände nach draußen tragen.

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